Potenzielle Regiopolen in Deutschland
Prof. Dr. Jürgen Aring und Prof. Dr.-Ing. Iris Reuther vom Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung an der Universität Kassel legen erstmals eine Definition der „Regiopole“ vor. Alle potenziellen Regiopolen stehen im Kontext ihrer (Stadt-)Regionen vor den Fragen:
- Welche Standorte der Wissensgesellschaft (Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstitute) erlangen Synergien im Rahmen des Wirtschaftsprofils am Standort?
- Welche internationalen Player sind im Spektrum der in der Stadt und Region ansässigen Unternehmen vertreten und welche überregionalen, transnationalen und globalen Verflechtungen haben sie?
- Wie gelingt es, besondere Lebensqualitäten der Stadt und Region als Ansiedlungsfaktoren für Führungskräfte und Hochqualifizierte von außen, aber vor allem als Bindungskräfte für die Absolventen der eigenen Bildungsstandorte zu entwickeln und auch offensiv zu vermitteln?
Die Lesart und Ambition, nicht einfach nur der Logik eines Oberzentrums zu folgen, sondern sich als Regiopole aufzustellen, scheint deshalb für einige kleine Großstädte in Deutschland eine aktuelle Herausforderung und Chance. Die Vorgehensweise zur Ermittlung der Regiopolen finden sie hier.
Die Kriterien, nach denen eine Stadt als potenzielle Regiopole eingestuft werden kann, sind Folgende:
- Lage außerhalb einer Metropolregion
- Einwohnerzahl der Kernstadt oder des Städteverbundes von über 100.000 EW
- hochrangige Infrastruktursysteme
- große wirtschaftliche Bedeutung
- Standort von „Global Playern“ und „Hidden Champions“
- Konzentration von Innovationspotentialen
- Universitätsstandort oder Standort einer großen Fachhochschule